Gluten unter Generalverdacht

Gluten unter Generalverdacht

Gluten ist in Verruf geraten. Stars wie Gwyneth Paltrow, Miley Cyrus oder Kim Kardashian schwören auf glutenfreie Ernährung und auch Sportler wie Novak Djokovic oder Jerome Boateng verzichten darauf. Der Trend, kein Gluten zu essen schwappte aus Amerika zu uns nach Europa. Dort verzichtet bereits etwa 1/3 der gesamten Bevölkerung zumindest teilweise auf den Getreidebestandteil. Auch bei uns versucht jeder Zehnte Gluten in seiner täglichen Ernährung zu reduzieren. Wer zum Essen einlädt, sollte zukünftig auch die Glutenfrage stellen. Alleine an Vegetarier zu denken, reicht nicht mehr aus. Bücher, in denen Gluten für sämtliche Krankheiten wie Übergewicht, Alzheimer und Diabetes verantwortlich gemacht wird, tun ihr Übriges dazu. Doch was ist dran an der Verteufelung eines an sich natürlichen Lebensmittelbestandteils?

Gluten macht den Teig elastisch

Was ist denn nun eigentlich Gluten? Gluten nennt man das Klebereiweiß der meisten Getreidesorten, die dafür sorgen, dass der Teig schön elastisch und gut formbar bleibt. Wir finden diesen Getreidebestandteil in den meisten Getreidearten, allen voran Weizen, aber auch Roggen, Dinkel, Gerste, Emmer, Einkorn und auch Hafer. Ausschließlich Mais, Reis und Hirse sind glutenfreie Getreidesorten. Daraus lassen sich aber auch nicht so schöne Brote backen wie aus den anderen Sorten. Daneben gibt es noch Buchweizen, Quinoa oder Amaranth, die kein Gluten enthalten aber auch gar kein „echtes“ Getreide sind.

Die Gründe kein Gluten zu essen, sind vielfältig. Die wenigsten Menschen dürfen es wirklich nicht zu sich nehmen, da sie unter Zöliakie – einer Glutenallergie leiden, die die Darmschleimhaut schädigt. Davon sind aber nur etwa 2 % der gesamten Bevölkerung betroffen. Die einen verzichten darauf freiwillig, um ein paar Kilos abzunehmen, andere, weil sie das Gefühl haben, es nicht zu vertragen und wieder andere, weil sie der Überzeugung sind, dass Gluten unseren Körper schädigt.
Fakt ist: Verdauungsbeschwerden haben zugenommen.

Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühle und andere Verdauungsprobleme sind am Vormarsch. Die Ursachen dafür sind vielfältig und nicht immer alleine am Gluten festzumachen. Auch unsere Lebensweise ist dafür mitverantwortlich. Acht Stunden Büroarbeit ohne Bewegung zwischendurch – dafür ist unser Körper nicht geschaffen. Der Darm funktioniert dadurch einfach nicht optimal. Jeder, der davon betroffen ist, möchte aber die Ursachen für seine Beschwerden eruieren und begibt sich auf die oft langandauernde und beschwerliche Suche nach den Auslösern.

Fakt ist aber auch:

  • Auch andere Getreidebestandteile können Beschwerden auslösen
    Nicht immer ist es das Gluten, das Bauchschmerzen verursacht. Getreide enthält noch viele andere Stoffe, die Auslöser sein können. Allen voran gewisse Zuckerarten, die sogenannten FODMAPs, die für viele Menschen der wahre Verursacher sind. Sie sind nicht nur im Getreide enthalten, auch verschiedenste Obst- und Gemüsearten enthalten teilweise reichlich davon. Auch die Phytinsäure, die besonders in den Randschichten des Getreidekorns enthalten ist, kann für Bauchgrummeln verantwortlich sein. Empfindliche Menschen reagieren sogar auf Backtriebmittel wie Hefe oder Backpulver. Übrigens: Durch die langen Teigruhezeiten bei den Broten der Bäckerei Hager werden bereits während der Ruhephase FODMAPs und Phytinsäure abgebaut. Dadurch sind in den fertigen Broten weniger verdauungsbelastende Substanzen zu finden. 
  • Glutenfreie Lebensmittel sind nicht unbedingt kalorienärmer
    Wer meint, dass glutenfreie Brote weniger Kalorien enthalten, irrt sich. Viele dieser Produkte enthalten mehr Fett und weniger Ballaststoffe. Gerade die Ballaststoffe sättigen aber langanhaltend und das ist beim Abnehmen ein wichtiger Faktor. Zusätzlich spielen sie für eine vielfältige Darmflora eine große Rolle und senken womöglich sogar das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen.
  • Glutenfreie Lebensmittel sind teurer
    Wer sich wirklich glutenfrei ernähren will, muss schon einiges mehr an Geld dafür aufbringen. Kostet ein Kilogramm Mischbrot durchschnittlich 4-6 Euro, müssen Sie für glutenfreies Brot 9-14 Euro pro Kilogramm rechnen.
  • Gluten ist Bestandteil vieler verarbeiteter Lebensmittel
    Nicht nur in offensichtlichen Getreideprodukten ist Gluten enthalten. Es versteckt sich auch in vielen Wurstwaren und zahlreichen Fertigprodukten. Übrigens: Seitan – der vegane Fleischersatz -ist reines Gluten. Um die Beschwerden zu reduzieren ist es manchmal auch ausreichend, anstatt der vielen Fertigprodukte einfach wieder vermehrt selber zu kochen.

Mein Tipp: Haben Sie den begründeten Verdacht, Gluten nicht optimal zu vertragen, reden Sie darüber mit Ihrem Hausarzt und verlassen Sie sich nicht auf Ergebnisse von Bioresonanz oder Auspendeln. Glutenhaltiges Getreide komplett vom Speiseplan zu streichen, ist nicht sinnvoll, ja sogar kontraproduktiv. Dadurch wird jede Diagnose erschwert. Sofern Sie nicht von Zöliakie betroffen sind, so lassen Sie sich die Hager-Qualitätsbrote schmecken!

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